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installationen > UNzuRECHT Fall A + B (in Koop. mit Steffi Weismann)
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UNzuRECHT
2013
Georg Klein + Steffi Weismann

2 audiovisuelle Installationen mit Performance
Fall A: Finanz (3-teilig, je 8min.)
Fall B: Justiz (2-teilig, 8min.)
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UNzuRECHT | Fall A : Finanz - Dreiseitige audiovisuelle Installation
2 hängende Projektionsscheiben mit Transducern und Subwoofer
1 Computerbildschirm mit Kopfhörer
3 Audio-Video-Loops (je 9 min.):
1 – Arbeiter (indonesische Palmölplantage)
2 – Trader (Wertapierhandel / Rohstoffmarkt)
3 – Anleger (Werbevideo CopyTrader)

UNzuRECHT | Fall B : Justiz - Performance-Installation
Installation in Raum 1 (Landvogtzimmer): Videoprojektion mit Lautsprecher und (permanent) Kamera, für einen einzelnen Besucher (Loop 8 Min.)
Performance in Raum 2 (Hillerzimmer) in Verbindung mit Raum 1 (8 Min.)
Video- / Live-Performance: Steffi Weismann
Texte: Zitate von Ameneh Barahmi und Online-Leserkommentare



Für Klein und Weismann geht es bei dem alttestamentarischen Ausdruck „Auge um Auge“ nicht um den oft hineingedeuteten Rachegedanken sondern um den Ausdruck der Verhältnismäßigkeit, der sich darin zeigt, und damit um die Frage, wann Recht zu Unrecht wird und Unrecht zu Recht. Auf zwei Ebenen des Schlosses haben sie zu zwei Fällen – aus der Welt der Justiz und der Welt der Finanzen – zwei audiovisuelle Installationen geschaffen, z.T. mit einer Erweiterung ins Performative. Die Räume können von den Besuchern nur einzeln betreten und wahrgenommen werden, so dass jeweils eine Zweierkonstellation mit dem Betrachter entsteht, die ihn quasi „Aug' in Auge“ in eine Auseinandersetzung treten lässt.

Die Installation UNzuRECHT | Fall A besteht aus drei Teilen, die sich visuell und akustisch gegenüberstehen und in denen drei Formen des Gelderwerbs zur Darstellung kommen, die sich gegenseitig bedingen. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, sowohl in der Arbeitsform als auch im Lohn. Hier stellt sich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit von Arbeit und Verdienst, an Hand eines Beispiels aus dem Rohstoffmarkt (dessen wichtigste Drehscheibe weltweit inzwischen die Schweiz geworden ist), von der konkreten, körperlichen Arbeit über eine nicht-körperliche Form der Arbeit bis zu einer der abstraktesten – und vermeintlich leichtesten - Formen des Gelderwerbs: ohne jedes Wissen und Können und ohne jede Mühe.

In der Performance-Installation UNzuRECHT | Fall B kommt ein extremer Fall aus dem Bereich der Justiz zur Darstellung, der weltweit diskutiert wurde – und insbesondere im Westen auf starke Ablehnung stieß. Während in Raum 1 der Fall aus der Sicht der Betroffenen geschildert wird, kommen in Raum 2 die Kommentierungen performativ zur Sprache (die sich von Zeit zu Zeit in Raum 1 einblenden). Hier stellt sich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit von Untat und Strafe, von Recht und Gerechtigkeit, aber auch von den individuellen Absichten und den gesellschaftlichen Wirkungen, die unser Urteil beeinflussen.



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3.10. - 23.11. 2014

 
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