In der Türkei sind gerahmte Atatürk-Bildnisse in allen Büros, Ämtern, Läden und Teestuben zu finden. Der Staatsgründer der Türkei, der genauso für radikale Modernisierung wie für Militärdiktatur und Zensur steht, darf laut Gesetz 5816 auch in Kunstwerken nicht verunglimpft werden. Dennoch gibt es zahlreiche Bildmanipulationen in Form von Collagen und Schönzeichnungen, die Atatürk zumeist in heroisch-strenger Pose zeigen.

Das Projekt „smile atatürk“ lotet die Grenze aus, die die zulässige von der unzulässigen Manipu­lation scheidet. Drei der beliebtesten Atatürk-Portraits sind ihrer Strenge beraubt worden und durch ein Lächeln erzetzt worden: einmal zweifelnd, einmal verschmitzt, einmal verführend. Das Projekt lädt alle Türken ein, sich ein freundlicheres Bild von Atatürk aufzuhängen, gemäß dem Wandel in der Gesellschaft.

Die Website bietet einen Bildvergleich und Downloadservice mit druckfähigen Dateien an und sammelt weitere Manipulationen von Atatürk-Bildnissen, wie sie im Internet, auf Geldscheinen oder als Tatoos zu finden sind.