thank you, China – thank you, Germany (concept) |
<span class="content">Das Projekt thank you, China stellt eine künstlerische Auseinandersetzung mit einem gegenwärtig sehr virulenten Thema dar: der Klimaerwärmung bzw. den Versuchen, ihr zu begegnen. Das Kunstprojekts ist das Ergebnis des MEDIEN-Raum-Preises (NRW), der 2006 an Georg Klein (Berlin) vergeben wurde. Die künstlerische Strategie, mit der diese Auseinandersetzung geführt wird, geht dabei völlig neue Wege, indem sie eine sinnlich-ästhetische Ebene mit einer politisch-sozialen Ebene auf ungekannte Weise verschränkt: Kunst im urbanen Raum: Das „interaktive Medienrohr“ Zentral für das Projekt ist der Auftritt im öffentlichen Raum, und zwar mit einer von der Emschergenossenschaft bereit-gestellten, begehbaren Röhre von 15m Länge und 3m Durchmesser. Das Rohrstück wird zu einem interaktiven Medienrohr umgebaut und in einer Tournee in den Fußgängerzonen mehrerer Großstädte in Deutschland und China aufgestellt. Die Passanten können die Röhre von zwei Seiten betreten. Auf der einen gelangen sie in einen audiovisuellen Ausstellungsraum, auf der anderen in ein kleines Vermittlungsbüro, das eine Umweltorganisation beherbergt, die eigens für dieses Kunstprojekt gegründet wird: Kunst als Umweltprojekt: Das „PC Air Agenturbüro“ Das Kunstprojekt bezieht sich auf den im Kyoto-Protokoll angeregten Emissionshandel zur Verminderung des CO2-Ausstoßes und bringt diesen industriellen Zertifikationshandel auf eine private Ebene. Unsere Organisation, die sich Private Clean Air Development (PC Air Development) nennt, wird als Vermittlungsstelle aufgebaut, um einen privaten Emissions-handel zwischen Deutschen und Chinesen zu ermöglichen: eine Agentur zur Vermittlung von „Atempartnerschaften“. Die Passanten werden über Broschüren und einen Frage-bogen mit ihrem eigenen CO2-Verbrauch konfrontiert und können sich vor Ort im Vermittlungsbüro oder über das Internet registrieren lassen, um einen chinesischen bzw. deutschen Partner für eine gemeinsam auszuhandelnde CO2-Reduzierung zu erhalten. Auf diese Weise entsteht ein Bewusstsein für eine global herzustellende „Kohlenstoff-Gerechtigkeit“. Mediale Luftröhre: Das „PC Air Atemarchiv“ Die Aufnahme von Interessenten wird jedoch nicht nur datentechnisch erfolgen, sondern auch sinnlich, in Form einer Audio- und Videoaufnahme seines tiefen Ein- und Ausatmens, die direkt vor Ort im Büroteil des Rohres erstellt wird und in ein interaktives Archiv eingeht: Eine runde Trennwand in der Röhre wird zur Projektionsfläche, auf der die atmenden Gesichter der Interessenten zu sehen sind während ihre Atemgeräusche als 56-kanalige Klanginstallation zu hören sind – beides interaktiv im Gehen durch die Röhre erfahrbar. In den Sitznischen läuft darüberhinaus ein dokumentarischer Werbefilm, der die Hintergründe der Organisation erläutert und die Besucher zur Beteiligung animiert. Die audiovisuelle Inszenierung des Atmens in der Röhre wird zu einem sinnlichen Erlebnis, das gemeinsame Atmen zu einem Sinnbild des gemeinsamen Engagements und die Röhre zu einer medialen Luftröhre zwischen Deutschland und China. |
Art director
Georg Klein, KlangQuadrat Project management Julia Gerlach, KlangQuadrat technical management Dirk Schneider Tube design / architecture Christian Fuchs, ONarchitektur Movie director Yvonne Mohr, ZKM Karlsruhe Webdesign Frank Paul, A&B ants and butterflies supported by Emschergenossenschaft and Hartware MedienKunstVerein |